Glauben und Wissen

 
 
 

Epilepsie beim Hund ist leider keine Ausnahme mehr.

 
 
 

Immer mehr Rassen und deren Mischungen sind von dieser entsetzlichen Krankheit überschattet. Je größer der „Absatz“ umso höher das Risiko einen „belasteten“ Hund zu erwerben.

Selbst bei Rassen wie Do Khyi, Kangal, Kuvasz usw., die nicht sehr weit verbreitet bekannt sind, treten vermehrt Fälle dieser Form der Epilepsie auf und belasten Tier und Mensch auf eine unbeschreibliche Weise.

 
 
 

Leider muss festgestellt werden, dass die Bekanntgabe von an Epilepsie erkrankter Tiere ein Szenario mit sich bringt, das keinem Züchter gelegen kommt.

Möglicherweise werden „Krampfanfälle“ aus dem Mund des Züchters mit lapidaren Aussagen; das Tier hat Herzprobleme, Stoffwechselstörungen, Schweineohrallergie usw. herunter gespielt und verhindern, wenn man dem Glauben schenkt, dem Hund möglicherweise helfen zu können.

 
 
 

Hauptsache der Zucht- und Züchtername wird nicht in Verruf gebracht und der Absatz der Welpen ist stimmig!

Opfer ist immer das Tier!

Ahnungslos werden immer wieder Käufer zur „Geisel“ von Züchtern und Massenzüchtern die, bewusst oder unbewusst mit kranken oder diesen nah verwandten Tieren züchten. Wieder und wieder verpaart man Risiko behaftete oder gar kranke Tiere und ist in dem Irrglauben, durch so genannte „Testwürfe“ eine bessere Selektion der Zuchttiere zu gewährleisten. Ohne zu wissen, dass man verdeckte, erbliche Krankheiten deren Weg nicht bekannt ist damit schnell weiter verbreitet.

 
 
 

Auch auf „Züchterempfehlungen“ darf kein Wert gelegt werden. Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Manche wissen es auch einfach nicht.

Welcher „Otto - Normal Hundekäufer“ beschäftigt sich im Vorfeld mit den Ahnen der Tiere oder belasteten Linien, wenn er es denn je erfahren würde?

 
 
 

Welpenfotos in Zeitungsanzeigen, netter Kontakt zum Züchter der jede Frage geduldig beantwortet, die Elterntiere stolz präsentiert und verspricht für alle Belange in Zukunft zur Verfügung zu stehen, ja selbst die Angehörigkeit zu einem großen Verband, Championtitel und Ahnentafeln, ausgestellt von Vereinen, sind leider kein Garant für Gesundheit.

 
 
 

Epilepsie sieht man den betroffenen Tieren nicht an.

Keine Laboruntersuchung oder Check beim Tierarzt gibt Aufschluss darüber, ob der Hund ein naher Verwandter oder gar ein Betroffener sein könnte.

Dies allein ist möglich über wissenschaftliche Erforschung.

 
 

Die laufende Studie "Idiopathische Epilepsie bei der Tibet Dogge (Do Khyi)" am Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung der Stiftung der Tierärztlichen Hochschule Hannover würde jedem Züchter und auch Käufer Gewissheit verschaffen, einen Do Khyi in seine Familie integrieren zu können, der nicht zu einer „Geisel“ der Epilepsie wird!

 
     
     
  03/2008  Walter Grübel